Letzte Woche war es also so weit – #FutureOfSharePoint. Dabei wurden viele neu Dinge bekannt gegeben, die uns demnächst in Office 365 zur Verfügung stehen werden.
SharePoint Mobile App & OneDrive App
Es wird für Windows, iOS und Android eine neue App geben, mit der man durch SharePoint navigieren kann, ohne dass man extra über den Browser auf die Site zugreifen muss. Zudem wird die OneDrive App in Zukunft nicht mehr nur auf OneDrive beschränkt sein und auch Dateien aus SharePoint und Groups synchronisieren können.
SharePoint Home, Modern-UI, Team-Sites und Groups
Die Sites Kachel aus dem App-Launcher wird in SharePoint umbenannt und bekommt auch ein komplett neues Aussehen. Dieser neuer Look ähnelt dem von Delve. In SharePoint Home sind alle meine häufig besuchten Websites zu finden, aber auch Vorschläge für neue Sites.
Nachdem die „mordern document library“ Funktion ja bereits für First-Release Kunden zur Verfügung steht, wird es ein solches Modern-UI auch für Listen geben. Zudem wird das UI auch weiter entwickelt, so dass man direkt Eigenschaften über die Infoleiste am rechten Rand bearbeiten kann. Außerdem werden weitere Befehle ergänzt, die vielleicht heute noch in der Modern-UI fehlen.
Auch die Team-Sites werden einen modernen Look bekommen. Dazu gehört zum einen, dass Inhalte in der Site in Zukunft nicht mehr im Stil einer Wiki Seite erstellt werden, sondern dass der „Editor“ eher aussieht und anfühlt wie man den Editor aus Sway und den neuen Blogs von Delve kennt.
Somit ist also auch für alle „Zweifler“ dieses neuen Looks klar, dass uns dieses neue UI erhalten bleiben wird und dass es kontinuierlich weiterentwickelt wird. Microsoft wird also iterativ die bisher vorhandenen Funktionen in das neue UI überführen.
Von Anfang an war die Frage im Raum: wozu würde man die Office Groups am besten verwenden? Die Verwendung als neue Teamsite, insbesondere z.B. für Projekte, war für mich naheliegend. Allerdings war der Komfort der Groups doch eher bescheiden, da so gut wie keine Anpassungen vorgenommen werden konnten. Ich freue mich, dass die Funktionen der Groups in die neuen Teamsites mit aufgehen. Somit wachen sie Fähigkeiten der Kollaboration der Groups und die Anpassbarkeit einer „normalen“ Teamsite zusammen und ergänzen sich.
Microsoft Flow
Diesen Punkt finde ich besonders spannend. Noch vor knapp zwei Wochen habe ich darüber gesprochen, dass ich mir vorstellen könnte, dass die Azure Logic Apps einmal der Nachfolger des Workflow Managers (aka Windows Azure Workflows aka SharePoint 2013 Workflows) werden könnte. Ich hatte in dem Zusammenhang argumentiert, dass mit der Einführung des Workflow Managers Microsoft die Workflows ja schon von der SharePoint Plattform gelöst hat, und zumindest logisch unabhängig von SharePoint gestaltet hat. Somit sollte es relativ einfach möglich sein, dass Backend für die Workflows auszutauschen, da SharePoint die Workflow-Engine ja ohnehin nicht (mehr) kennt.
Und nun haben wir gesehen, dass Microsoft Flow in SharePoint Einzug halten wird. Ob nun für die Kommunikation wirklich die bereits in SharePoint 2013 eingeführte Service-Bus Infrastruktur verwendet wird, oder die ebenfalls neu genannten Webhooks bleibt abzuwarten.
Nun ist also aus den ehemaligen Azure Logic Apps, mit kurzem Umweg über PowerFlow (eigentlich als Teil der PowerApps) Microsoft Flow geworden.
Ein wenig abzuwarten bleibt noch, in wie weit die in den Office Groups kürzlich eingeführten Connectors in dieses Bild passen. Ich würde mal sagen, dass diese Connectoren, die in den Groups ihr Debut gefeiert haben, in Zukunft auch in Microsoft Flow verwendet werden können.
SharePoint Framework
Die starke Konzentration auf Client-Technologien wird auch in SharePoint immer stärker sichtbar. Das Add-In Modell bot hier ja noch unterschiedliche Wege an mit den Provider-Hosted Apps eine Möglichkeit um z.B. in C# zu entwickeln und mit den SharePoint-Hosted Apps einen Weg um ausschließlich mit Client-Technologie (also JavaScript) zu arbeiten.
Nun wird die JavaScript getriebene Entwicklung noch weiter gestärkt, indem das neue SharePoint Framework auf Visual Studio Code, Typescript und Gulp setzt.
Dies ist ja auch aktuell mein bevorzugter Technologie-Stack um Anpassungen in SharePoint oder Office 365 vorzunehmen – ich freue mich schon auf eine noch bessere Unterstützung insbesondere mit Gulp (und Yeoman). Aber die neuen Client-Side WebParts sehen gut aus – bieten sie doch eine neue Möglichkeit um Anpassungen in Form von WebParts in bestehenden Seiten einzubetten.
Mehr Infos, Links und Videos über die Zukunft von SharePoint gibt es in dem entsprechenden Blog-Post aus dem Office-Team.